Das Lösen eines Parktickets kann durch Digitalisierung des Vorgangs sehr viel komfortabler werden.
Heute steigt der Parkende aus dem Auto aus, läuft zum Parkautomaten, wirft einen ganzen Euro ein, weil das nötige Kleingeld gerade nicht parat ist, ärgert sich auf dem Weg zurück zum Auto darüber, legt das Ticket unter die Windschutzscheibe und kann dann erst in die Stadt laufen.
Unser Stadtrat aus Moosburg, Philipp Fincke, wollte das ändern und stellt sich den Vorgang in Zukunft folgendermaßen vor.
„Ich parke, steige aus dem Auto, in der Zwischenzeit wähle ich auf meinem Handy aus, dass ich jetzt gerade parke. Fertig. Wenn ich zurückkomme, gebe ich darüber der Park-App Bescheid und die Parkdauer wird minutengenau abgerechnet. Kein Hin-und-Her-Gelaufe, kein nerviges Kleingeld-Gesuche. Idealerweise kann ich auch vorab eine gewisse Dauer der Parkzeit auswählen und diese von überall aus verlängern.“
Für eine solche Lösung gibt es verschiedene Anbieter. Fincke hat die bereits umsetzenden Städte Erding und Pfaffenhofen um ein Statement zu ihrem jeweiligen Anbieter gebeten. Die Résumés fallen ganz unterschiedlich aus. Aufgrund der guten Erfahrung orientierte sich unser Stadtrat mit seinen vorgeschlagenen Kriterien an denen von Pfaffenhofen.
„Ich würde mich freuen, wenn wir unseren Bürgern in Zukunft diesen für die Stadt sehr günstigen Service bieten würden und bitte daher um Zustimmung zu meinem Antrag.“ Schließt Fincke seine Begründung zu seinem Antrag „Smart City – digitales Parkticket“.
Der Antrag im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dollinger,
liebe Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat,
als Stadtrat und Referent für Digitalisierung stelle ich folgenden Antrag:
1) Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung alle geeigneten Parkplätze, Parkhäuser und Tiefgaragen zusammen zu tragen.
2) Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung, Angebote von Anbietern für digitales Parken einzuholen und die Ergebnisse dem Stadtrat vorzulegen.
3) Der Stadtrat beschließt folgende Merkmale für ein passendes Angebot.
- Kein Aufpreis für Endverbraucher
- Keine anfänglichen Kosten, d.h. Beschilderung an Automaten durch Anbieter
- Minimale laufende Gebühren für Stadt
- Umsetzung von digitalen Parkberechtigungen für Anwohner, Dauerparker, etc.
- Einbindung der Kontrollmöglichkeit in bestehendes Material bei Parkraumüberwachung
- Benutzerfreundlichkeit
- Verschiedene Bezahlmöglichkeiten für den Bürger und gewerblichen Nutzer (paypal, Kreditkarte, auf Rechnung)
- Zentraler Kundenservice durch App-Anbieter
- Mahnwesen durch App-Anbieter“
Der Stadtrat beschloss den Antrag in abgewandelter Form am 10.05.2021 einstimmig und beauftragte direkt den Anbieter „PayByPhone“.
Mit der Inbetriebnahme des Parkticket-Systems ist im Sommer 2022 zu rechnen.
UPDATE:
Parkschein per Handy-App lösen: In Moosburg ist das ab sofort möglich (Bericht im Freisinger Tagblatt)