Die stark frequentierte Buslinie X660 (Freising-Weihenstephan – Bahnhof – Garching-Forschungszentrum) ist seit Wochen Thema in den Kreisgremien. Eine durchgehende Taktverdichtung auf 20 Minuten wurde aufgrund der angespannten Haushaltslage mehrheitlich abgelehnt. Stattdessen bleibt es beim bisherigen 40-Minuten-Takt mit vereinzelten Verstärkern in den Hauptverkehrszeiten. Doch die hohe Auslastung führt bereits dazu, dass Fahrgäste nicht mehr mitgenommen werden können.
Alternative Lösung: Verlängerung der Linie 619 zur Expressverbindung nach Garching
„Wenn eine Linie so stark nachgefragt wird, dass Fahrgäste stehen bleiben müssen, können wir das nicht einfach hinnehmen. Gleichzeitig sind zusätzliche Fahrzeuge und Personal für einen 20-Minuten-Takt finanziell nicht darstellbar. Doch die Lösung liegt auf der Hand: Die Linien 619 und X660 überlappen sich im Abschnitt Weihenstephan – Freising Bahnhof, beide verkehren zeitweise im 40-Minuten-Takt. Da beide Linien derzeit zur Neuvergabe anstehen, könnten wir die Linie 619 zur Expressverbindung nach Garching verlängern – ohne zusätzliche Fahrzeuge und mit möglicher Förderung“, erklärt Kreisrat Tobias Weiskopf.
Die vorgeschlagene Linienführung:
- X660: Weihenstephaner Berg – Freising – Garching (durchgehender 40-Minuten-Takt)
- X619: Petershausen – Hohenkammer – Allershausen – Weihenstephan – Freising – Garching (weitestgehend 40-Minuten-Takt, um 20 Minuten versetzt zur X660)
Diese Umstellung würde auf der Relation Weihenstephan – Freising Bahnhof – Garching einen 20-Minuten-Takt ermöglichen und die Kapazitäten deutlich erhöhen. Die Bedienung des Weihenstephaner Bergs bliebe zwar im 40-Minuten-Takt, ist für Studierende jedoch problemlos fußläufig erreichbar.
Betriebliche Umsetzung:
- Die X660 bleibt mit zwei Fahrzeugen im 40-Minuten-Takt bestehen.
- Die X619 benötigt drei Fahrzeuge, sodass die Gesamtzahl der Busse unverändert bleibt.
- Für Zeiten eines 80-Minuten-Takts der X619 wären zwei Optionen möglich:
- Reduzierung der Strecke auf Garching – Freising (Weihenstephaner Berg)
- Vereinzelte 40-Minuten-Taktlücken auf der Relation Garching – Freising
- Etwaige Engpässe durch kurze Wendezeiten könnten durch ein zusätzliches, sechstes Fahrzeug abgefedert werden – dieses ist durch den Verstärker der Linie 616 ohnehin für Schultage vorgesehen und könnte außerhalb der Hauptverkehrszeiten auf der X619 eingesetzt werden.
Tobias Weiskopf: „Bessere Mobilität ohne Mehrkosten für den Landkreis“
„Mit der neuen Expressverbindung X619 schaffen wir eine attraktive Direktverbindung für Pendler aus Hohenkammer, Allershausen und Petershausen und bieten eine schnellere Anbindung ans Forschungszentrum Garching – effizienter als die bisherige Route über die Linie 695 und die U-Bahn. Nachdem sich die Expresslinie X610 von Allershausen über die Autobahn nach Garching aufgrund von Streitigkeiten über die Kostenübernahme mit den Nachbarlandkreisen seit Jahren verzögert, könnte die X619 eine solche Verbindung bereits ab 2026 unkompliziert realisieren.
Gleichzeitig ergibt sich die Chance auf eine Förderung als landesbedeutende oder landkreisübergreifende Expresslinie, da die Strecke drei Landkreise und mehrere bedeutende Bahnknotenpunkte verbindet. Das bedeutet: mehr Mobilität ohne Mehrkosten für den Landkreis. Durch eine intelligente Neuaufstellung der Linien könnten zudem jährlich rund 16.000 Kilometer eingespart werden. Außerdem wird der ExpressBus-Ring im Norden Münchens gestärkt, wodurch der gesamte ÖPNV attraktiver wird“, betont Weiskopf weiter.
Vorteile der neuen Expressverbindung:
✅ Attraktive Direktverbindung, z. B. für Pendler aus Hohenkammer/Allershausen nach Garching oder von Petershausen nach Mintraching/Attaching.
✅ Schnellere Anbindung für Studierende und Pendler aus Allershausen ans Forschungszentrum Garching – deutlich effizienter als die derzeitige Route über die Linie 695 und die U-Bahn.
✅ Mögliche Förderung als landesbedeutende oder landkreisübergreifende Expresslinie, da die Verbindung zwei S-Bahn-Endstationen bzw. Regionalbahnhöfe mit einer U-Bahn-Endstation verknüpft und drei Landkreise durchquert. Dies könnte den Landkreis finanziell entlasten und eine dringend benötigte ÖPNV-Verbesserung ermöglichen.
✅ Kosteneinsparung für den Landkreis: Durch die Auflösung des derzeit geplanten Parallelverkehrs von X660 und 619 (Weihenstephan – Freising) könnten jährlich rund 16.000 Kilometer eingespart werden.
✅ Stärkung des ExpressBus-Rings im Norden Münchens und damit eine verbesserte ÖPNV-Anbindung für die gesamte Region.